Altersgerechtes Arbeiten
Was ist Arbeitspsychologie?
Arbeitsbedingte psychische Belastungen entstehen dann, wenn die Arbeitsanforderungen und die verfügbaren Bewältigungsmöglichkeiten nicht zusammenpassen. Dieses Ungleichgewicht führt bei längerer Dauer zu kurz- und langfristigen Fehlbeanspruchungen wie z.B.:
- Emotionalen Belastungen (Schwierige Kunden, Umgang mit Leid im Pflege und Sozialbereich, hohe Verantwortung, sowie Freundlichkeitsdruck in der Dienstleistungsbranche)
- Geistige Belastungen (hohe Konzentration und Aufmerksamkeit; Gleichförmigkeit, Monotonie, etc.)
- Körperliche Belastungen (Fehlhaltungen, hohe Geschicklichkeit, Genauigkeit, hoher Kraftaufwand)
- Qualifikationsprobleme (Über- und Unterforderung, fehlende Einschulung in Arbeiten, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten)
- Mangelnde Zusammenarbeit und Kommunikation
- Informationsmängel (fehlende, unklare, falsche Informationen durch den Vorgesetzten)
- fehlender Handlungsspielraum.
Die Primärprävention besteht darin, die Qualität der Arbeitsbedingungen zu erhalten und zu fördern sowie sensibel für Veränderungen zu sein. In der Sekundärprävention treten erste physische und psychische Symptome auf, es kommt vermehrt zu Konflikten, Krankenständen und Unzufriedenheit. Bleiben die Fehlbelastungen unverändert und unbehandelt, ändert sich auch an den Ressourcen zu deren Bewältigung nichts und es kommt vermehrt zur Arbeitsunfähigkeit.
ArbeitspsychologInnen unterstützen die betriebliche Gesundheitsförderung, dabei geht es um die Erhaltung und Förderung der psychischen und psychosomatischen Gesundheit der ArbeitnerhmerInnen im Kontext der organisationsspezifischen Arbeitsbedingungen – also um ein Zusammenwirken von Geschäftsleitung und Belegschaft. Die Arbeit der AP erfolgt im interdisziplinären Kontext mit anderen Präventivkräften (Arbeitsmediziner, Sicherheitsfachkräfte, Ergonomen usw). Arbeitspsychologie ist keine Dienstleistung für den Einzelnen, sondern geschieht im Sinne der Gesundheit der Belegschaft.
Womit beschäftigt sich die Arbeitspsychologie?
- Die Arbeitspsychologie basiert auf dem systematisch-integrativen Ansatz, d.h. Optimierung der Arbeit-Organisation-Technik und des Individualverhaltens.
- Untersuchungsgegenstand: das Erleben und Verhalten des Menschen bei der Arbeit – der Arbeitsplatz mit seinen Arbeitsmerkmalen und Arbeitsbedingungen, (Arbeitstätigkeit, Arbeitsaufgaben, die Arbeitsorganisation, die Organisation, die Technik) sowie den dazu erforderlichen Leistungs-voraussetzungen.
- Verhaltensprävention: Stressbewältigungsstrategien, Burn-Out Prävention, Suchtberatung, Lebensstilberatung – Eigenverantwortung, Führungsverhalten;
- Verhältnisprävention: Schaffung gesunder Bedingungen;
- Systemprävention: gesunde Kommunikation;
Kooperation mit Arbeitsmediziner, Personalbüro, Sicherheitsfachkräfte, Betriebsrat u. sonstigen Fachkräften im Sinne des BGF und ASchG.
Arbeitspsychologie im Betrieb (ASchG-Präventivkraft)
- Sensibilisierung für Fehlbelastungen durch Begehungen, Aufklärung über die Zusammenhänge der Einflussfaktoren
- Arbeitspsychologische Beratung/Sprechstunden = Prävention, keine kurative Heilbehandlung
- Arbeitspsychologische Analysen von Belastungen am Arbeitsplatz (EVAL)
- Wiedereingliederungsmanagement
- Führung & Sozialkompetenz
- Infoveranstltungen, WS und Teamcoaching zu Stress und Burn-Out Prävention
- Konfliktmanagement
- Kooperation mit Arbeitsmedizin, SFK und Betrieblicher Gesundheitsförderung